In der diesjährigen Studie „azubi.report.2021“ von Ausbildung.de wird festgestellt, dass trotz positiver Grundeinstellung zu Beginn einer Ausbildung die Zufriedenheit der Auszubildenden mit der Ausbildung und ihre Zukunftszuversicht zum Ende der Ausbildung absinken. Diese Tendenz hat sich unter Corona – Bedingungen weiter verschärft – mit fatalen Folgen.
Zunächst einmal für die Ausbildungsbetriebe: Viele Unternehmen leiden ohnehin schon unter den Folgen der Corona-Pandemie und sind einem wachsenden Konkurrenzdruck im Kampf um passende Bewerber und Azubis ausgesetzt. Jetzt müssen sie auch noch darum kämpfen, dass ihre Azubis ihnen später als Fachkräfte erhalten bleiben. Des Weiteren sind unzufriedene Azubis keine positiven „Microinfluencer“ in ihrem Bekanntenkreis, so dass der Faktor Zufriedenheit als „Recruiting-Booster“ laut der Studie nicht wirksam werden kann.
Wie sieht es bei den Auszubildenden aus? Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl eines Ausbildungs-platzes sind bei über der Hälfte die Zukunftschancen, die nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung in der beruflichen Tätigkeit gesehen werden. Der Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz hat in der Corona-Pandemie die Wünsche nach Freiheit und Selbstverwirklichung mehr in den Hintergrund gedrängt. Während in den ersten beiden Ausbildungsjahren, auch unter der Coronasituation, Zuversicht und eine positive Einschätzung der eigenen Situation bei rund 80 % liegen, sinken diese im dritten und vierten Ausbildungsjahr auf ca. 70% ab. Und die Zahl der Auszubildenden, die mit ihrer Ausbildung zufrieden sind, sinkt gegen Ende der Ausbildung auf 42%.
Was sind die Ursachen dafür?
Nach Einschätzung der befragten Auszubildenden fühlen sich diese oft vom Ausbildungsbetrieb im Unklaren gelassen, wie es weitergeht und in der vorangeschrittenen Ausbildungszeit immer weniger betreut und unterstützt. Corona ist dafür eine Ursache, aber oft gelingt es generell den Betrieben nicht, die Betreuung der Auszubildenden über die Ausbildungszeit auf hohem Niveau zu sichern. Dazu kommt noch, dass sich mit fortlaufender Ausbildungszeit bei den Auszubildenden der Eindruck verfestigt, dass ihre Arbeit immer weniger Wertschätzung erfährt.
Aber auch im schulischen Bereich sind die Probleme gewachsen. Ein Drittel der Auszubildenden be-fürchtet, aufgrund des ausgefallenen Berufsschulunterrichts die Prüfungen nicht erfolgreich absolvieren zu können. Sie sind wie die Schüler die Leidtragenden der fehlenden Digitalisierung, so die Studie.
Das zeigt, dass gerade gegen Ende der Ausbildung die betriebliche Betreuung, die Kommunikation über die Sorgen und Nöte der Auszubildenden und der Respekt ihrer Arbeit gegenüber von großer Bedeutung sind, um sie nicht als künftige Fachkräfte zu verlieren. Hier kann es durchaus sinnvoll sein, zusätzlich andere Akteure mit einzubeziehen, um die Widerstandskraft (Resilienz) und Selbstwirk-samkeit der Auszubildenden im Kampf gegen die Herausforderungen der Corona-Pandemie zu erhöhen.
Ein bewährtes Verfahren zur Messung der aktuellen Verfassung von Auszubildenden im betrieblichen Umfeld ist nach unserer Erfahrung das DNLA-Verfahren „Azubi/Jobstarter“. Es misst über die Beantwortung eines Online-Fragenkataloges die Potenzialausprägung von 16 arbeitsmarktrelevanten Erfolgsfaktoren wie Motivation, Selbstvertrauen, Eigenverantwortlichkeit, Auftreten, Leistungsdrang.
In Verbindung mit einem wertschätzenden Feedbackgespräch durch zertifizierte DNLA-Moderatoren werden Ursachen für eine unzureichende Potenzialausprägung aufgedeckt und Hinweise für den persönlichen Potenzialaufbau gegeben. Durch die Weiterentwicklung der für die Ausbildung und die spätere Beschäftigung wichtigen Potenziale wird bei den Auszubildenden wieder eine positivere Sicht auf ihre berufliche Zukunft erzeugt und für das Unternehmen die Chance erhöht, sie als künftige Fachkräfte zu erhalten.
Weitere Informationen zum DNLA-Verfahren „Jobstarter/Azubi“ finden Sie auf unserer Homepage unter Factsheets zum DNLA-Verfahren.
Die kostenlose Studie „azubi.report.2021“ finden Sie hier https://recruiting.ausbildung.de/azubireport-2021
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